Themen
Die Aufgaben und Ziele des Heimatpflegevereins sind die Förderung, Pflege und Erhaltung des Brauchtums und der Geschichte des Bregenzerwaldes. Das sind insbesondere die Förderung der Eigenarten des Bregenzerwaldes, die Förderung und Erhaltung der heimischen Tracht sowie die Pflege und Erhaltung der Mundart und des Lied- und Volksmusikgutes sowie die Sammlung von Bräuchen, Sagen, Volksgut, Redensarten, Sprüchen usw.
Volksmusik und Liedgut
Volksmusik und auch das Volkslied wurde im Bregenzerwald über Jahrhunderte nur mündlich überliefert. Aus diesem Grund gibt es kaum alte Aufzeichnungen und die Musikstücke und Lieder haben sich immer wieder verändert. Dennoch gibt es viele Überlieferungen, welche nach und nach auch aufgezeichnet und in mehrstimmigen Sätzen aufgezeichnet wurden.
2018 wurde das Buch „Bregenzerwälder Lieder und Jodler“ vom Heimatpflegeverein Bregenzerwald bereits in der 4. Auflage herausgegeben. Diese Sammlung trägt einen wichtigen Teil zum Bregenzerwälder Liedgut bei und das Liederbuch kann bei uns sowie bei der Buchhandlung Brunner natürlich auch gekauft werden.
Wir fördern regionale Volksmusik und die heimischen Lieder. Bei unseren „Wälderabenden“ sowie Advent- und Weihnachtsveranstaltungen laden wir dazu immer wieder Musik- und Gesangsgruppe – insbesondere auch junge Formationen – dazu ein. 2018 feierte die „Wälder Chorgemeinschaft“ das 150-Jahr-Jubiläum, was wir gerne für eine Kooperation und Zusammenarbeit nutzten. Alle zwei Jahre veranstalten wir mit anderen Kooperationspartnern auch den „Hackbrett- und Zithertag“.
Evelyn Fink-Mennel hat für Schwarzenberg einen Jubiläumssong anlässlich der 750-Jahr-Feier geschrieben und mit Philipp Lingg eingesungen. Diesen können Sie hier anhören.
Mundart und literarische Überlieferungen
Unsere Bregenzerwälder Mundart lebt. Sie ist ein großer Schatz, den es zu pflegen und zu bewahren gilt. Wie Brauchtum, Tradition, Tracht und Landschaft drückt sie das Bodenständige aus und steht für den Begriff ‚Heimat‘. Und wie Technik und Mode ist auch die Mundart einem ständigen Wandel unterworfen. Alte Wörter und Begriffe verlieren sich und neue fließen ein. Die Veränderungen in Haushalt, Landwirtschaft und Berufswelt, die vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und der Einfluss der Medien bringen neue Gegenstands- und Tätigkeitsbezeichnungen. [stemmschnur.at]
Im Bregenzerwald gab es mehrere großartige Mundartdichter und Franz-Michael Felder war einer der ersten, der uns einen großen Nachlass dazu überlassen hat. Klara Schwendinger, und Werner Bischof aus dem Hinterbregenzerwald, Kaspar Troy aus dem Mittelbregenzerwald sowie Othmar Mennel für den Vorderbregenzerwald haben ebenfalls umfassende Werke veröffentlicht und wurden auch zu Ehrenmitgliedern des Heimatpflegevereines Bregenzerwald ernannt. Mit dem Buch „Was i no seigo hea wello” werden am 25.05.2018 bisher noch unveröffentlichte Gedichte von Klara Schwendinger publiziert.
Seit vielen Jahren pendeln viele Bregenzerwälder ins Rheintal und darüber hinaus zum Arbeiten. Dies hat leider keinen guten Einfluss auf den Dialekt und so ist es heute ganz schwer, den ursprünglichen Dialekt zu pflegen, was wir bei unseren Veranstaltungen jedenfalls aber immer versuchen. Damit unterstützen wir auch aktuelle Mundartdichter/innen wie Norbert Mayer, Birgit Rietzler u.s.w.
Tracht und Volkstanz
Die Bregenzerwälder Frauentracht ist in ihrer ursprünglichen Form die älteste lebende Tracht im Alpenraum und hat ihre Ursprünge im späten 15. Bzw. Anfang des 16. Jahrhunderts. Die Bregenzerwälderin bezeichnet ihre Tracht als „d‘Juppo“. Die Juppe zählt zu den schönsten und elegantesten Trachten im Alpenraum.
Der sonntägliche Kirchgang, Hochzeiten und Feste, Prozessionen oder Begräbnisse sind Gelegenheiten, die reich bestickte Tracht mit dem feinplissierten schwarzen, braunen oder weißen Rock, der „Juppe“ aus Lackleinen, stolz auszuführen. Die Tracht und die wertvolle Kopfbedeckungen wie das Schapele (Krönele), Brämen- oder Spitzkappe werden weitervererbt, aber auch heute noch von geschickten Frauenhänden hergestellt.
Die Juppe wird in der „Juppenwerkstatt Riefensberg“ heute noch hergestellt und es gibt eine große Zahl an Kunsthandwerkerinnen, welche die übrigen Trachtenteile wie Bleaz (Fürtuch), Bändel, Keadara, Gürtel und Kopfbedeckungen in mühevoller Handarbeit herstellen. Der Juppennäherin bleibt dann sozusagen das Zusammensetzen der Juppe zum gewünschten Kleid, der wunderschönen Tracht.
Der jährliche Trachtentag des Heimatpflegevereines Bregenzerwald wird am 2. Sonntag im September in vielen Orten des Bregenzerwaldes unterstützt. Die Tracht und vor allem die Juppe wird dann zum Kirchgang getragen, danach gibt es vielerorts Agapen, Frühschoppen und andere Veranstaltungen.
Mit „d’Jûppô“ haben wir zusammen mit der Juppenwerkstatt Riefensberg vor einigen Jahren eine wunderschöne Broschüre geschaffen. Darin sind die unterschiedlichen Juppen bzw. Trachtenteile beschrieben und es ist schön, dass sich heute auch wieder viele junge Frauen zum Anschaffen bzw. Tragen der Juppe entscheiden.